Wiesbaden, 22.10.2019
„Frauenförderung ist Querschnittsthema in den hessischen Hochschulen. Doch trotz vieler Maßnahmen und Anstrengungen der Hochschulen steigt der Anteil an Professorinnen nur langsam. Mit 25,9% Professorinnen haben wir noch einen Weg vor uns, wenn man bedenkt, dass zu Beginn des Studiums knapp 50% der Studierenden weiblich sind“, kommentiert Landtagsabgeordnete Nina Eisenhardt die Antwort auf ihre Kleine Anfrage „Frauenförderung an hessischen Hochschulen“.
Laut der Antwort auf die kleine Anfrage konnte der Anteil der Professorinnen an den hessischen Hochschulen von 24.4% (2015) auf 25.9% (2018) gesteigert werden. Im letzten Jahr konnte der Professorinnenanteil in fast allen Fächergruppen leicht steigen, nur in den Naturwissenschaften ist er von 17,5% (2017) auf 16,7% (2018) gesunken. Hessen liegt im nationalen Vergleich auf Platz sieben, mit 2 Prozentpunkten mehr als der Bundesdurchschnitt. Vom Spitzenreiter Berlin mit 32% trennen Hessen aber weiterhin 6 Prozentpunkte.
„Scheinbar hat die „Vereinbarung von hessenweiten Qualitätskriterien zur Gleichstellung von Berufungsverfahren“ trotz der Vorgabe von aktiver Rekrutierung bis jetzt nur zu kleinen Erfolgen geführt. Der Bruch in der Hochschulkarriere kommt zwischen Promotion und Professur. Gut ist, dass die kleine Anfrage zeigt, dass die Hochschulen genau hier verstärkt ansetzen. Deswegen muss auch der kommende Hochschulpakt einen Fokus auf Frauenförderung haben. Es darf nicht sein, dass unser Bildungssystem immer noch eher auf die Karrierechancen von Männern zugeschnitten ist, als gleichberechtigt“, erklärt Nina Eisenhardt.
„Mit der kleine Anfrage wird deutlich, wie vielfältig die Frauenförderung an den Hochschulen ist. Die Förderung beginnt mit Angeboten für Schülerinnen, wie Girls‘ Day und Summer Schools, über Mentoring-Netzwerke, Promotion-Workshops und Kinderbetreuungsunterstützung hin zu Stipendien für Promovendinnen und strukturelle Maßnahmen für Gleichstellung, wie Leitfäden zur aktiven Rekrutierung, Gleichstellungskonzepte und Förderpreise. Das zeigt auch, dass es noch viele Strukturen und veraltete Rollenbilder aufzubrechen gilt, bis es so viele Mathematikerinnen und Ärztinnen gibt, wie ihre männlichen Kollegen“, Eisenhardt abschließend.
Die ausführliche Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Eisenhardt durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, finden Sie hier: http://starweb.hessen.de/cache/DRS/20/3/01133.pdf
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