Bei ihrer Vor-Ort-Reihe besucht die Grüne Landtagsabgeordnete, Nina Eisenhardt, unterschiedliche Vereine und Initiativen, die sich im sich Landkreis Groß-Gerau engagieren und durch ihre meist ehrenamtliche Arbeit, das gesellschaftliche Leben bereichern.
So führte es Frau Eisenhardt diesmal nach Riedstadt-Erfelden, wo das Museum Erfelden die Geschichte des Dorfes aufbewahrt und an die nachfolgenden Generationen weitergibt. Unter der Leitung des ehrenamtlichen Museumsleiters, Alexander Reichard, der im Januar 2022 das Amt von Walter Glock übernahm, der 46 Jahre lang das Museum leitete, erzählt das Museum anhand von unterschiedlichen Exponaten die vielseitige Geschichte von Erfelden. Eine Vielzahl von Alltagsgegenständen aus dem 18. Und 19. Jahrhundert lassen die Besucher*innen das bäuerliche Leben nachempfinden und geben ihnen einen Einblick, mit welchen Gegenständen die Menschen damals kochten, Kleidung wuschen oder das Feld bestellten.
Ein Highlight des Museums ist das sogenannte Schwedenzimmer. 1631 zog das schwedische Heer im dreißigjährigen Krieg unter König Gustav II. Adolf durch den Ort, um bei Erfelden den Rhein zu überqueren. Das Heer war auf dem Weg nach Mainz wo es zusammen mit den deutschen Protestanten und Frankreich gegen den katholischen Kaiser und seine spanischen Verbündeten kämpfte. Das Schwedenzimmer zeigt Gemälde von König Gustav und der Rheinüberquerung seines Heeres.
Neben den Ausstellungen bewahrt der Museumsverein auch das 300 Jahre alte Archiv der Gemeinde auf und bewahrt die niedergeschriebene Geschichte Erfeldens auf. In Erfelden ist viel Archivgut erhalten, da der Bürgermeister während der NS-Zeit das Archivgut vor der Verbrennung rettete, in dem er es in zahlreichen Scheunen versteckte. Deshalb ist das Archiv bis heute eine Fundgrube auch für internationale Forschende.
Auch zur Umweltbildung hat das Museum Potenzial, denn es verfügt über eine Sammlung von Tieren, die in Erfelden gelebt haben und bis heute Leben, sowie zahlreiches Kartenmaterial über die Entwicklung des Kulturlandes Hessisches Ried. Damit könnten zukünftig Entwicklungen durch den Klimawandel, den Einfluss des Menschen auf Umwelt und Tier nachvollziehbar dargestellt werden. Um dieses Potenzial und weitere für die kulturelle Bildung zu heben und das Museum zu entwickeln, braucht es engagierte Menschen. Das Museum wird getragen von einem Verein, der allen Interessierten offen steht und ständig neue Mitglieder sucht.
Frau Eisenhardt bedankt sich bei Herrn Reichard für die informative und schöne Führung durch das Museum und freut sich schon auf Ihren nächsten Besuch.