Schwarze Zeiten für den Wald in Hessen
Die neue hessische Landesregierung hat den Naturschutz im Wald binnen weniger Monate von der Agenda gestrichen. Die Ausweisung von Naturschutzgebieten im Wald wurde gestoppt, alte Buchen in FFH Gebieten können wieder abgeholzt werden und die Zertifizierung mit dem Forest Stewardship Council (FSC)-Gütesiegel wurde beendet. Das sind schwarze Zeiten in Hessen und auch für uns im Kreis Groß-Gerau.
Der Kurs der Landesregierung ist fatal, denn angesichts von Waldsterben, Biodiversitätskrise und Klimakrise sollte die Landesregierung eigentlich alles dafür tun, unseren Wald bestmöglich zu schützen. Auch für uns im Kreis Groß-Gerau ist das kontraproduktiv, denn die Bewirtschaftung des Staatswaldes hat Vorbildfunktion. Wenn im Staatswald künftig schwächere Nachhaltigkeitsstandards gelten, wirkt sich das auch negativ auf unsere benachbarten kommunalen Waldflächen aus – ökologisch wie ökonomisch. „Diesen Rückschritt können wir uns in Zeiten der Klima- und Biodiversitätskrise nicht leisten,“ so Nina Eisenhardt.
In der Vergangenheit war die Zertifizierung des Staatswaldes mit FSC der Garant dafür, dass alle Bürger*innen und alle Beteiligten – auch wir in den Kommunen – Anregungen und Kritik abgeben konnten, die dann transparent bearbeitet und beantwortet wurden im Zuge der Begutachtung nach FSC. Dass die neue Landesregierung die Zertifizierung in Hessen beendet hat, ist hochproblematisch, denn mithilfe von FSC konnten in der Vergangenheit Konflikte zwischen Naturschutz und Forstwirtschaft ausgeräumt werden.