Entlang der Treburer Gemarkung ist der Pegel des Rheins so tief gefallen, dass der Fluss in Höhe des Pumpwerks Wächterstadt nun auch die unteren roten Lagen der Dammbefestigung freigegeben hat und bei weiter anhaltender Trockenheit für die Rheinschiffer bald unpassierbar zu werden droht. Auf der Landseite des Rheinwinterdamms kämpfen die Bauern um ihre Zwiebel- und Maisernte, indem sie mit Hilfe schwerer Dieselpumpen und mit großem finanziellen und personellen Einsatz Wasser auf ihre Felder bringen, das ihnen der Himmel seit Wochen verweigert. Wo nicht bewässert wird, ist die Ernte vertrocknet, oder erst gar nicht gewachsen und die Felder sind staubig.
„Meine große Sorge ist, dass die anhaltende Hitzeperiode unter der auch die Landwirtschaft hier im Kreis Groß-Gerau leidet, eine direkte Folge des Klimawandels ist, dessen Folgen wir nun anfangen zu spüren, und die uns noch lange beschäftigen wird“, sagte die Direktkandidatin der Grünen für die Landtagswahl und Geschäftsführerin der Grünen Jugend Hessen (GJH), die sich am frühen Samstagvormittag mit Wolfgang Dörr, dem Sprecher des Regionalbauernverbands Starkenburg für den Kreis Groß-Gerau, getroffen hatte. „Ich habe das Gespräch mit Wolfgang Dörr gesucht, um mich von ihm vor Ort aus erster Hand über die aktuelle Situation informieren zu lassen. Ob die Landwirte ihre Ernte retten können oder nicht, hängt von den Böden, den Kulturen und der Möglichkeit zu bewässern ab. Aber auch, wenn es einen Ertrag gibt, die Kosten für die Bewässerung sind hoch. Doch im Supermarkt werden wir kaum sehen, dass die Preise steigen. Der globale Preiskampf des Einzelhandels geht zu Lasten der Landwirte vor Ort,“ Nina Eisenhardt weiter.
Durch die langanhaltende Trockenheit sind die Bodenwasserspeicher nahezu entleert und die Grundwasserstände sinken seit Mai ebenfalls. Nur den guten Niederschlägen in den Wintermonaten ist es zu verdanken, dass die Lage noch nicht kritisch ist und Wasser zur Bewässerung der Felder im Kreis verwendet werden kann. „Wir können uns nicht sicher sein, dass wir in Zukunft, wenn der Klimawandel weitergeht, immer mit einem blauen Auge davonkommen. Es ist höchste Zeit, mehr für die Energie- und Verkehrswende zu tun. Deshalb gehen wir als Grüne mit einem sehr ambitionierten Programm für Hessen in die Landtagswahl. Wir wollen Alternativen zum Auto attraktiver machen, erneuerbare Energien weiter ausbauen und Ökolandbau Modellland werden,“ bekräftigt Nina Eisenhardt.
Die Dürre macht sich auch im Wald bemerkbar. Die Waldbrandgefahr ist dauerhaft hoch. Gerade junge Pflanzen die nicht genug Wurzeln bilden konnten gehen ein. Viele Bäume werfen bereits ihre Blätter ab um den Wasserverlust zu verringern. Nicht nur Wassermangel, auch die hohen Temperaturen setzen vielen Bäumen zu. Die Belastung hat auch Langzeitfolgen. Geschwächte Bäume brauchen oft mehrere Jahre um sich zu erholen und sind durch den Trockenstress anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer.