AUS DEM LANDTAG:
Im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst am 22. April wurde der jährliche Bericht der TU Darmstadt entgegengenommen. Überzeugend berichtete Präsidentin Tanja Brühl über die neue Gesamtstrategie und die neue Forschungsstrategie der TU Darmstadt. Die Forschungsschwerpunkte werden neu in den drei Feldern ‚Information and Intelligence‘, ‚Energy and Environment‘ und ‚Matter and Materials‘ gefasst, in denen in dem letzten Jahr bereits zahlreiche neue Forschungsgelder eingeworben werden konnten. Dies führte trotz Pandemie zu einer erheblichen Steigerung der Drittmitteleinnahmen. Weshalb es im Gespräch mit den Abgeordneten auch Thema war, ob die Ausgewogenheit zwischen Drittmitteln und Grundfinanzierung in Darmstadt auf der Kippe stehe. Trotz einer Steigerung von jährlich 4% im Hochschulpakt kann die Grundfinanzierung mit einem solchen Anstieg an Drittmitteln nicht mithalten, von denen zweidrittel aus dem Bund kommen.
Weiteres Thema im Ausschuss waren die digitalen Prüfungen, die durch die Verordnung des Landes aufgrund einer coronabedingten Änderung des HHGs, rechtssicher ermöglicht wurden. Anlass der Debatte war die Drucksache der FPD DS/5225. Es gilt bei der anstehenden Novelle des HHGs auszuwerten, ob und wie die Sonderregelungen für digitale Prüfungen dauerhaft ins HHG überführt werden sollen. Hier gilt es auf der einen Seite zu ermöglichen, z.B. Prüfungen aus dem Ausland zu absolvieren, aber andererseits auch die Persönlichkeitsrechte der Studierenden in digitalen Prüfungssituationen zu schützen. Ebenfalls Thema war die Teststrategie für Hochschulen, über die die Landesregierung berichtete, dass es bereits Gespräche mit den Hochschulleitungen gibt. Die meisten Fraktionen bekräftigten den Sinn einer Teststrategie für mehr Präsenz. Denn die Auswertungen der Digitalsemester bekräftigen, wie unersetzbar der persönliche Kontakt für Studierende ist.
In der Plenardebatte wurde auf Antrag der CDU in der Aktuellen Stunde über die Forschungsförderung von Land und Bund für Hessen gesprochen. In meiner Rede habe ich deutlich gemacht, dass wir mit den Hochschulen in den letzten zwei Jahren große Schritte nach vorne gegangen sind. Die Erarbeitung von extern begutachteten Forschungsstrategien in allen Hochschulen, die Einrichtung von sechs Clustern zur Vorbereitung der nächsten Runde der Exzellenzstrategie, die Weiterentwicklung von LOEWE und die Einrichtung von hessian.AI sind wichtige Schritte in Richtung Zukunft, die anfangen Früchte zu tragen. Dafür einen herzlichen Dank an alle Hochschulen!
THEMA: NEUES SENCKENBERG MUSEUM FRANKFURT
Nach langer Planungsphase und großer Spendenbereitschaft hat der Verwaltungsrat der Senckenberg Gesellschaft nun mit Zustimmung von Bund und Land den Beschluss gefasst, das Bauverfahren für den Um- und Neubau des Senckenberg Museums in Frankfurt einzuleiten. Das Vorhaben wird sich auf 12 Jahre erstrecken und 316 Millionen Euro kosten, wobei 200 Millionen Euro vom Land Hessen zugesteuert werden.
Das Museum ist Teil der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der größten Einrichtung der Leibnitz-Gemeinschaft, und wurde bereits in den 1820er mit dem Anspruch gegründet aktuelle Naturforschung allen Interessierten zugänglich zu machen. So ist das neue Bauvorhaben, welches die aktuelle Museumsfläche von 6.000m² auf 10.000m² vergrößern und so Platz für vier neue Bereiche – Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft – schaffen soll, nur der nächste logische Schritt. Denn mit der Umsetzung des Konzepts „Neues Senckenberg Museum Frankfurt“ werden wir dem Umfang der neuen und alten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus der Spitzenforschung der Senckenberg Institute gerecht und schaffen ein Museum auf Weltniveau.
Die Sanierung und der Neubau sollen Beispiel für nachhaltige Forschungs- und Museumsbauten sein. Während eine solch große Investition Seiten des Landes für ein einzelnes Projekt eher selten ist, sind sich alle einig, dass dies für das Museum, welches auf einzigartige und faszinierende Weise aktuelle Naturforschung vermittelt, angebracht ist. Es ist eine wissenschaftspolitische Entscheidung für die nächsten zehn Jahre, die einen Schwerpunkt setzt. Und ich finde, diese Investition ist im Bereich Klima und Biodiversität sehr gut angesiedelt. Das Senckenberg Naturmuseum ist ein Vorbild für zeitgemäße Wissenschaftskommunikation, deren Bedeutung uns allen aktuell vor Augen geführt wird. Wir können auf Krisen nur Antworten finden, wenn viele Menschen die Krisen und die Antworten verstehen. Wir brauchen ein Verständnis dafür, wie die Natur funktioniert, wie das Artensterben sich entwickelt, um Antworten für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu geben. Deshalb freue ich mich auf die vier neuen großen Bereiche, die noch einmal durch spannende interaktive und greifbare Präsentationen zu Themen wie Hirnforschung, Raumfahrt, die Erde als komplexes System und die Zukunft, die unseren Planeten mit vielen Modellen und Prognosen, erlebbar machen.
PM Senckenberg Gesellschaft: https://www.senckenberg.de/de/pressemeldungen/sprung-in-die-zukunft/
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